Der Chip auf der Girokarte macht sich bezahlt. Dank des deutlich höheren Sicherheitsstandards – im Vergleich zum Magnetstreifen – geht die Zahl der Skimmingversuche spürbar zurück. Laut Daten des Bundeskriminalamtes wurden im ersten Halbjahr 2015 lediglich 62 Geldautomaten manipuliert. Ein Jahr zuvor hatten sich die Täter bundesweit noch an 84 Geräten zu schaffen gemacht. Auch der durch den Datenklau verursachte Schaden sank von 1,4 auf 1,1 Millionen Euro.
Die sogenannte EMV-Technik (das Kürzel basiert auf den Firmennamen Europay International, Mastercard und Visa) wird seit 2010 genutzt und wurde 2011 zum verpflichtenden Standard innerhalb Europas. Rund 100 Millionen Girokarten in der Bundesrepublik haben seither einen Prozessorchip, den Betrüger nicht auslesen können. Im Gegenteil: Wird versucht, unrechtmäßig auf die Daten zuzugreifen, zerstört sich der Chip. Damit ist es unmöglich, die Informationen zum Girokonto auszulesen. Da immer mehr Länder auf den Chip setzen, zum Beispiel die USA, wird die Luft für die Täter immer dünner.
Die Umstellung vom Magnetstreifen auf die EMV-Technik war relativ aufwendig. Neben den Bankkarten mussten allein in Deutschland auch 60.000 Geldautomaten und 720.000 Zahlungsterminals für das neue System umgerüstet werden. Die Arbeit hat sich gelohnt. Nichtsdestotrotz sollte man Vorsicht walten lassen. Denn nach wie vor versuchen Betrüger, über die Karte an die Girokonto-Daten zu gelangen und das Konto zu plündern. Übrigens: Wer in die Falle tappt, darf in der Regel darauf hoffen, dass die Bank den Schaden übernimmt.