Mittwoch den 7.09.2016

Aktuell wird rund ums Girokonto vor allem ein Thema diskutiert: die Gebühren. Nachdem die Postbank nur noch besser verdienenden Kunden eine kostenlose Variante anbieten will, hat die Debatte spürbar an Fahrt aufgenommen. Der Chef der Deutschen Bank, John Cryan, beklagt sich zum Beispiel über den hohen Wettbewerb, und dass deutsche Kunden viel zu wenig für ihr Konto bezahlen. Auf der anderen Seite mehren sich die Tipps, wie man der „Gebührenfalle“ entgehen kann.

Das Girokonto ist in Deutschland zu billig

Dass in anderen Nationen weit mehr für die Kontoführung bezahlt werden muss, ist ein Umstand, den man den deutschen Verbrauchern nicht ankreiden kann. Denn es waren die Banken, die im Kampf um Kunden auf die Idee kamen, ein kostenloses Konto auf den Markt zu bringen. Mit von der Partie, und zwar als eines der Kreditinstitute, war die Postbank. Jetzt wird kräftig zurückgerudert. In dem Zusammenhang regt viele Kunden auf, dass bei einem ausreichend hohen Einkommen nach wie vor null Euro verlangt werden.

Warum immer mehr Banken sich von der Idee des kostenlosen Kontos verabschieden, liegt auf der Hand. Sie verdienen nicht mehr genug am Girokonto. Oder genauer: Sie machen Miese. Der Verlust je Konto-Kunde wird von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group mit ungefähr 30 Euro beziffert. Und da Banken keine Minusgeschäfte machen wollen, erarbeiten sie kurzerhand neue Gebührenmodelle.

Klage gegen die Postbank

Genau das ärgert die Kunden. Ein Anwalt geht inzwischen so weit, gegen die Postbank zu klagen. Sie hatte vor einigen Jahren in Kooperation mit Tchibo ein lebenslang kostenlosen Girokonto angeboten. Das scheint jetzt nicht mehr zu gelten. Allerdings sind es nur wenige Kunden, die sich auf das einstige Versprechen berufen können. Der Rest wird wohl oder übel bezahlen oder aber sich Gedanken um eine neue Hausbank machen müssen.

Dazu gibt es inzwischen dutzende Tipps, unter anderem von Verbraucherschützern. Doch all das sind nur Momentaufnahmen. Denn auch einige der großen Direktbanken scheinen über das Ende des kostenlosen Kontos nachzudenken. Sie erklären, dass sie „bis auf Weiteres“ an dem Modell festhalten. Es kann sich also auch von heute auf morgen ändern. Von daher sind Kunden gut beraten, mit unserem Girokontovergleich nach einem Konto zu suchen, das bestmöglich zu ihren Bedürfnissen passt, nicht zu teuer ist oder sogar kostenfrei ist und ausreichend Leistung bietet.