Dienstag den 31.05.2016

3,4 Millionen Deutsche spielen laut einer von der „Berliner Morgenpost“ zitierten Studie mit dem Gedanken, ihrer bisherigen Bank den Rücken zu kehren und ein neues Girokonto zu eröffnen. Die Zahl scheint hoch gegriffen zu sein. Doch überraschen sollte sie nicht. Denn irgendwann platzt die Hutschnur, ob aufgrund mangelnder Serviceleistungen oder zu hoher Kosten. Da ist es nur konsequent, einen Schlussstrich zu ziehen. Ob den Worten auch Taten folgen: Das ist eher ungewiss.

Hohe Kosten verärgern Kunden

Im Moment befindet sich der Bankenmarkt in Aufruhr. Die Niedrigzinsphase zwingt die Unternehmen, neue Einnahmequellen zu öffnen. Viele gehen dabei den ungeliebten Schritt und drehen an der Gebührenschraube. Bislang kostenlose Leistungen müssen jetzt bezahlt werden und das Girokonto an sich ist plötzlich ein paar Euro im Monat teurer. Das ist ein Grund, sich mit einem Kontowechsel zu befassen. Letztlich dürften es aber mehrere Faktoren sein, die Kunden veranlassen, nicht länger zufrieden zu sein.

Besonders davon betroffen ist die Deutsche Bank. Hier liegt die Quote der wechselwilligen Kunden bei 18 Prozent. Die Sparda-Banken und die HypoVereinsbank kommen auf jeweils elf Prozent. Woran es hapert, sollten die Kreditinstitute möglichst schnell herausfinden. Denn die Konkurrenz ist groß und steht längst in den Startlöchern.

Viele scheuen den Girokontowechsel

So ausgeprägt, wie es vielleicht klingt, ist die tatsächliche Wechselbereitschaft allerdings nicht. Viele Bankkunden sprechen über einen Girokontowechsel. Danach überwiegt dann aber die Treue zur Hausbank. Das liegt daran, dass Verbraucher den Weg zu einer neuen Bank aufgrund des Aufwands scheuen. Daran ändert auch die Tatsache nur wenig, dass viele Banken – insbesondere Direktbanken – mit einem Umzugsservice helfend zur Seite stehen. Es wird Zeit, dass die von der Bundesregierung geplanten Erleichterungen beim Kontowechsel in Kraft treten. Spätestens dann sollten sich unzufriedene Kunden mit einem Girokontovergleich befassen und Nägel mit Köpfen machen.