Dienstag den 5.05.2015

Das Internet zählt für viele Bundesbürger inzwischen zu den wichtigsten Informationsquellen. Als unschlagbar gilt das World Wide Web vor allem bei Preis- und Leistungsvergleichen. Versicherungen und Banken haben das längst erkannt und entsprechend reagiert. Zumindest die meisten. Denn es gibt nach wie vor Geldinstitute, die nicht nur in den Filialen, sondern auch online mit wichtigen Aspekten hinter dem Berg halten. Das betrifft zum Beispiel die Gebühren für das Girokonto und die Bankkarten. Diese Mauer-Taktik macht den Kontovergleich für Verbraucher unnötig schwer.

Das Magazin „Finanztip“ hat jetzt seine Erfahrungen bei der Recherche veröffentlicht. Während einige Banken ihre Kostenstrukturen für Girokonto und Co. ganz offen kommunizieren und online zur Verfügung stellen, sind insbesondere Filialbanken vor Ort wie die Sparkassen und Volksbanken eher schweigsam. Gründe dafür gibt es viele. Die Stuttgarter Volksbank sieht die genossenschaftlichen Banken nicht als Bestandteil der Vergleichsseiten. Die Volksbank Leipzig gibt nur Auskunft, wenn ein erkennbares Interesse an einer Geschäftsbeziehung besteht. Und der Vorsitzende der Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsbanken, Ralf Wilhelm Barkey, schreibt im Verbandsblatt: „Konditionenvergleiche können Wettbewerbsvorteile für riskante Geschäftsmodelle schaffen.“

Klare Aussagen. Nur wirklich nachvollziehbar und kundenfreundlich sind sie nicht. Das Interesse an einem Girokonto dürfte schnell verblassen, wenn man nicht einmal die Gelegenheit hat, sich ohne Beratungsgespräch über die Gebühren zu informieren. Diese Vorgehensweise ist nicht mehr zeitgemäß und wird auch nicht mehr lange Bestand haben können. Spätestens wenn die neuen Richtlinien der EU in Deutschland Fuß fassen, wird die Vergleichbarkeit der Konten zur Pflicht. Dann müssen alle die Hosen runterlassen – und werden einige Institute vor Scham erröten, weil sie ihren Kunden über Jahre hinweg deutlich höhere Gebühren abverlangt haben als die Konkurrenz.