Was ist ein Girokonto?
Das Girokonto ist inzwischen so fest mit unserem Alltag verwurzelt, dass man sich kaum noch Gedanken darüber macht. Man hat es, nutzt es, wechselt gegebenenfalls die Bank und lässt das Konto ansonsten Konto sein. Dass ein Girokonto die Schaltzentrale aller finanziellen Transaktionen darstellt und ohne eigene Kontoverbindung die Teilhabe am wirtschaftlichen und öffentlichen Leben nahezu unmöglich ist, scheint vielen gar nicht bewusst zu sein. Grund genug, sich näher mit dem einfachen wenngleich unentbehrlichen Finanzprodukt zu befassen.
Ohne Konto kein Geldkreislauf
Den Namen hat das Girokonto vom italienischen „giro“. Der Begriff steht für „Kreislauf“ bzw. „kreisen lassen“ und umschreibt in gewisser Weise die Aufgabe, die einem Girokonto zukommt. Es sorgt dafür, dass Geld von A nach B transferiert und somit wieder dem (Geld-)Kreislauf zugeführt werden kann. Zu Zeiten unserer Vorfahren war das noch relativ einfach. Da erhielt der Vermieter ein paar Scheine, wurde der Lohn in einer Tüte ausgezahlt und war der Begriff Onlinehandel noch gar nicht geboren. Inzwischen erfolgen viele Zahlungsvorgänge ausschließlich bargeldlos. Ob nun die Prämie für die Kfz-Versicherung oder der Beitrag für den Sportverein: Sie müssen per Überweisung oder Lastschrift beglichen werden. Das ist einfacher, übersichtlicher und bisweilen auch sicherer, setzt allerdings voraus, dass man ein Girokonto hat.
Grundfunktionen: Ein- und Auszahlungen
Die Aufgaben, die ein solches Konto erfüllen muss, sind relativ eng gefasst. Vom Prinzip her beschränkt sich der Funktionsumfang auf Ein- und Auszahlungen. Genauer: Der Kontoinhaber kann Zahlungen wie den Lohn oder die Rente empfangen und seinerseits Geld auf das Konto einzahlen sowie Beträge abheben, überweisen bzw. abbuchen lassen. Dazu stehen mit der Überweisung, der Lastschrift und dem Dauerauftrag gleich mehrere Optionen zur Auswahl. Diese Grundfunktionen bietet jedes Girokonto, unabhängig davon, bei welcher Bank es geführt wird. Für den bargeldlosen Zahlungsverkehr und Auszahlungen am Automaten bedarf es zusätzlich zum reinen Konto einer Bankkarte (EC-/Maestro- oder GiroCard). Um auf Dauer nicht den Überblick zu verlieren, welche Summen ein- und welche wieder ausgezahlt wurden, erstellen die Banken für ihre Kunden regelmäßig Kontoauszüge, die am Automaten oder am heimischen PC ausgedruckt werden können.
Persönliche Finanzzentrale
Die Bedeutung des Girokontos ergibt sich schlichtweg daraus, dass kein Weg mehr daran vorbeiführt. Das gilt schon für Schüler. Sobald das erste Geld mit einem Ferienjob verdient wird, muss eine Kontoverbindung genannt werden. Das setzt sich später mit den Mietzahlungen und anderen Verträgen fort. Das Girokonto übernimmt dabei die Aufgabe der ganz privaten Finanzzentrale und ist gleichsam Grundvoraussetzung für ein Tagesgeldkonto, ein Depot und Sparpläne – und sollte daher umso gründlicher ausgewählt werden.