Wie kann man eine Auslandsüberweisung vornehmen?
Sportschuhe aus England, Münzen aus der Schweiz oder eine DVD aus den USA – hin und wieder muss Geld auch grenzüberschreitend überwiesen werden, wenn weder Kreditkarten noch andere Bezahlsysteme akzeptiert werden. An sich stellen solche Auslandsüberweisungen kein Problem dar. Ausschlaggebend für den Ablauf und das Vorgehen ist lediglich, ob es sich um eine EU-Standardüberweisung bzw. eine SEPA-Überweisung (SEPA – Single European Payment Area) innerhalb des Euroraums handelt oder ob das Geld in ein Land außerhalb Europas transferiert werden soll.
Innerhalb der EU: SEPA-Überweisung
Innerhalb der EU, inklusive der Schweiz, Island, Liechtenstein und Norwegen, reicht eine simple SEPA-Überweisung bzw. eine EU-Standardüberweisung, damit der Betrag dem Girokonto des Empfängers gutgeschrieben wird. Die Formulare ähneln denen einer Inlandsüberweisung und werden nach dem gleichen Schema ausgefüllt: Empfänger samt Bankverbindung, Betrag, Verwendungszweck sowie Kontoinhaber samt Bankverbindung.
Die internationale Bankverbindung
Die Bankverbindung besteht bei SEPA-Überweisungen aus der International Bank Account Number (IBAN) und dem Bank Identifier Code (BIC). Die IBAN ist die internationale Kontonummer und besteht aus bis zu 34 Zeichen. Der BIC- oder SWIFT-Code (SWIFT: Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) fungiert als internationale Bankleitzahl und ist ein acht- bis elfstelliger alphanumerischer Code. Diese Informationen muss der Zahlungsempfänger zur Verfügung stellen. Die eigenen internationalen Bankdaten gibt es von der Hausbank – zu finden auf dem Kontoauszug oder im Online-Banking-Portal. Die Kosten für eine SEPA-Überweisung bis zu einem Betrag von 50.000 Euro entsprechen denen, die von der Hausbank für eine normale Inlandsüberweisung in Rechnung gestellt werden.
Außereuropäische Überweisungen
Während SEPA-Überweisungen problemlos auch online abgewickelt werden können (üblicherweise bis 3.000 Euro), muss für den außereuropäischen Zahlungsverkehr ein spezielles Überweisungsformular angefordert werden: der Zahlungsauftrag im Außenwirtschaftsverkehr. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Überweisung werden auch die Adressen von Bank, Kontoinhaber und Zahlungsempfänger benötigt, zusätzlich die Währung, in der die Zahlung ausgeführt werden soll. Als Bankdaten dienen auch hier IBAN und BIC bzw. der SWIFT-Code.
OUR, BEN, SHARE und SWIFT
Eine Besonderheit: Direkt im Zahlungsformular kann festgelegt werden, wer die Gebühren für die Transaktion übernimmt. Drei Optionen stehen zur Auswahl. OUR heißt, dass der Auftraggeber, sprich der Kontoinhaber, die Kosten trägt. Im Gegensatz dazu kommt bei einer BEN-Zahlung der Empfänger für die Gebühren auf. SHARE besagt, dass sich beide Parteien die Transaktionskosten teilen. Ausgeführt wird die Zahlung über die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication mit Sitz in Belgien. Sie verfügt über Rechenzentren in Europa und in den USA. Aus Sicherheitsgründen wird jede Überweisung vorübergehend im SWIFT-System gespeichert.